Webseite für Coaches
„Coach“ ist kein geschützter Begriff. Das hat zur Folge, dass jeder sich Coach nennen kann und die Konkurrenz auf diesem Gebiet sehr groß ist. Damit Sie hier mit der Zeit genügend Klienten bekommen, ist es wichtig, bekannt zu werden. Ziel ist es, im besten Fall zur Marke für ein bestimmtes Gebiet zu werden. Wie Sie das schaffen können, lesen Sie in diesem Beitrag.
Versetzen Sie sich für einen Moment in die Lage eines Menschen, der einen Coach sucht. Sie haben etliche Websites besucht und mit drei Coaches einen Besuchstermin vereinbart. Was sind die entscheidenden Kriterien, die bei Ihrer Wahl für einen Coach den Ausschlag geben werden?
Genau das frage ich auch Klienten, die das erste Mal zu mir kommen. Die Antworten sind sich sehr ähnlich. Es sind zwei Begriffe, die den Ausschlag geben: Vertrauen und Kompetenz.
Das heißt konkret: Ihre Website, Ihr Rückruf am Telefon und dann natürlich das erste Gespräch müssen so gestaltet sein, dass der Klient das Gefühl bekommt, dass er Ihnen vertrauen kann und dass Sie ihm entscheidend helfen können.
Damit das schon bei Ihrer Website deutlich wird, sind folgende Punkte wichtig:
1. Bestimmen Sie Ihre Zielgruppe nicht zu groß.
Also keinen Bauchladen anbieten in der Hoffnung, damit alle möglichen Klienten einfangen zu können. Konzentrieren Sie sich auf eine Nische von Menschen, von denen Sie annehmen, dass Sie ihnen am besten helfen können.
Das kann eine Berufsgruppe oder Branche sein, in der Sie viel Erfahrung gesammelt haben. Aber es kann auch ein bestimmtes Problemfeld sein, in dem Sie sehr gute Ergebnisse erzielen können. Also zum Beispiel Ängste bei Vorträgen, Selbstwertproblematiken, die ersten 100 Tage als Führungskraft usw.
Ich zum Beispiel fokussiere mich auf Menschen, die schon viel ausprobiert haben und dennoch ihr Problem nicht lösen konnten.
2. Zeigen Sie sich als Mensch.
Klar gehören Ihr beruflicher Lebenslauf, ihre Ausbildungen und Ihre Fähigkeiten auf die Website. Aber das lesen Sie überall. Das überzeugt wenig – und wenn man mehrere Coach-Websites hintereinander gelesen hat, wird das schnell austauschbar und langweilig.
Was interessant ist, wenn Sie sich als Mensch zeigen und darüber lebendig berichten können:
Wie in Ihnen der Wunsch, als Coach zu arbeiten, entstanden ist.
Welche Irrwege und Fehler Sie in Ihrem Leben gemacht haben.
Was man von Ihnen als Coach nicht erwarten darf.
3. Verführen Sie mit Bildern.
Gehaltvolle Texte sind wichtig, aber die wenigsten Besucher Ihrer Website lesen sie aufmerksam. Genauso wie Sie scannen die meisten über die Texte. Was deshalb ganz entscheidend ist, sind die Bilder. Bloß keine Textwüste, sondern lockern Sie Ihre Webpräsenz mit guten Fotos auf.
Aber bitte nicht die üblichen Stockphotos mit glücklichen Menschen im Team oder nichtssagende Bilder mit Mac-Bildschirm, Smartphone und Notizblock. Machen Sie sich auf die Suche nach Bildern, die etwas verstörend wirken. Wo der Besucher stutzt, vielleicht kurz nachdenklich wird, was dieses Bild da jetzt soll.
Und ganz wichtig: Das Porträt von Ihnen – oder mehrere Bilder von Ihnen – sollten von einem professionellen Fotografen sein. Denn die Entscheidung für einen Coach fällt größtenteils unbewusst, deshalb spielt ein sympathisches Foto von Ihnen eine wesentliche Rolle.
4. Schreiben Sie Überschriften, die neugierig machen.
Das gilt für Ihre ganze Website: Seien Sie nicht langweilig!
Die Aufmerksamkeitsspanne im Internet ist gering. Sie kennen das von sich selbst. Wenn einen nicht wirklich etwas beim Lesen packt, zappen wir schnell weg und klicken auf das nächste Angebot.
Damit der Leser Ihre klugen inhaltsvollen Zeilen überhaupt liest, müssen Sie ihn dazu bringen, weiterzulesen. Der erste Schritt dazu ist eine fesselnde, überraschende Überschrift. Etwas, womit er nicht rechnet, was ihn überrascht, amüsiert, neugierig macht.
Das schaffen Sie nicht mit einer der üblichen Headlines wie „Meine Angebote“. Sondern bitte etwas origineller. Zum Beispiel so:
„Ich kann nicht viel. Aber diese Sache beherrsche ich besonders gut:“
„Perfektionisten muss ich immer enttäuschen.“
„Das Wichtigste beim Coachen lernte ich nicht in der Coaching-Ausbildung.“
„Selbstoptimierer mögen meine Angebote nicht.“
5. Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können.
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Aber lesen Sie mal, womit viele Coaches werben. Entweder nichtssagende Floskeln (lösungsorientiert, praxiserprobt, ganzheitlich ...) oder unrealistische Versprechungen wie gesteigertes Selbstwertgefühl, klaren Durchblick, gesteigerte Teamfähigkeit.
Wenn Sie wie ich etliche Jahre mit Menschen gearbeitet haben (bei mir sind es 33 Jahre), dann wissen Sie, dass Menschen sich nicht gerne ändern. Sie wollen sich besser fühlen. Aber nicht ändern. Denn zum Ändern muss man sich außerhalb der Komfortzone bewegen. Und das ist unangenehm, beängstigend, anstrengend.
Versprechen Sie also nur kleine Veränderungen. Mit klaren, nachvollziehbaren Argumenten. Seien Sie bescheiden, es gibt auf dem Coaching-Feld genug Großsprecher. Die Nische der Coaches, die kleine aber wichtige Veränderungen ermöglichen, ist noch überschaubar.
Und dadurch werden Sie auch glaubhafter.
Fazit
Sie erinnern sich: Was Klienten spüren wollen, um sich für einen Coach zu entscheiden, sind die Antworten auf zwei Fragen:
Kann ich ihm/ihr vertrauen?
Kann er/sie mir wirklich helfen?
Eine spannende Website mit packenden Texten und inspirierenden Bildern ist der erste Schritt, dass Ihr Interessent Sie anruft oder Ihnen eine Mail schreibt.
Vermasseln Sie nicht diese Chance!